Lea Petry
Ich lebe als Objekt – Eine Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung des Körpers
Betreuung: Prof. Stefan Enders
BA Kommunikationsdesign
Die Beziehung zum eigenen Körper ist für die Meisten eine wichtige und manchmal schmerzvolle Thematik. Wir vergleichen uns, haben Erwartungen an uns und unser Äußeres, die wir oftmals nicht erfüllen können. So ist die Wahrnehmung, die Beziehung, die wir zu unserem Körper haben, für viele Personen mit Scham und sogar Abneigung verbunden.
Seit ich mich erinnern kann, habe ich meinen Körper wahrgenommen wie ein Problem. Etwas, das ich mit mir herumtrage, was aber niemals so aussehen wird, wie es eigentlich sollte. Ich betrachte ihn von außen, als würde er nicht zu mir gehören. Ich betrachte ihn wie ein Objekt, welches auch nach unzähligen Reparaturversuchen noch immer nicht das tut, was es soll. Ich wusste schon lange, dass die Wahrnehmung meines Körpers schlecht ist, aber ich habe nie genau hingesehen, nie versucht zu ergründen, wo diese eigentlich herkommt und was das mit mir macht.
Die erstmalige intensive Auseinandersetzung mit dieser Thematik führte zu der Erkenntnis, wie problematisch meine eigene körperliche Wahrnehmung eigentlich ist. Auf Basis dieser Erkenntnis begann der Prozess und somit die fotografische und textliche Auseinandersetzung mit mir selbst.
Die Arbeit zeigt, durch persönliche Tagebucheinträge und Selbstportraits, die verschiedenen Phasen des Prozesses und die erstmalige, intensive Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, den Erwartungen und Normen von außen und den Dingen, die man normalerweise niemandem zeigen wollen würde. Das Ziel dieser Arbeit ist, die Scham und die Angst, die mit dieser Thematik oftmals verbunden sind, nicht etwa zu lösen, aber offenzulegen, um die Alltäglichkeit und Normalität, die diese Problematik für viele bedeutet, greifbar zu machen.
Und, um vielleicht meinem Körper nach all der Zeit, all den Reparatur- und Optimierungsversuchen, ein Stück näher zu kommen.
